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Projekt

Erzählen wir uns Geschichten von der Migration!

Zeigen wir uns Bilder vom Gehen und Ankommen, von Fremdheit und Zuhause - und vielleicht von Heimat.

Die Geschichte der Migration ab den 1950er Jahren ist ein bisher ungeschriebenes Kapitel der Celler Stadtgeschichte. Ein Blick in die Literaturliste zeigt, dass es keinen umfassenden Überblick gibt, aber auch kaum Darstellungen z.B. zur Phase der »Gastarbeit« oder später der »Aussiedler_innen«. Einzig über die größte Celler Migrant_innen-Gruppe, die ezidischen Kurd_innen finden sich inzwischen sowohl wissenschaftliche Arbeiten zu einzelnen Aspekten wie auch (auto-)biografische Literatur.

Wir wollen mit dieser Website einen Beitrag leisten zur Sammlung, Erforschung und Präsentation einer lokalen, einer Celler Geschichte der Migration. Wir wollen, dass die Menschen in dieser Stadt sich erinnern und ihre ganz eigenen Geschichten erzählen von ihrem Leben in dieser für sie zunächst fremden Stadt Celle, die hoffentlich immer mehr ein Stück Zuhause geworden ist – und wir wollen auch Geschichten hören von jenen, die hier "schon immer" Zuhause waren und ihren Begegnungen mit den »Fremden«, die hoffentlich längst zu guten Nachbarn geworden sind.

Wenn diese Geschichten jetzt erzählt werden, geht es nicht allein um Erinnerung, es geht auch um die Aufarbeitung eines längst nicht immer konfliktfreien Zusammenlebens in dieser Stadt – und das Wissen darum, was einmal wie und warum »schief« gelaufen ist, lässt uns vielleicht für die Zukunft einen Weg einschlagen, wo wir Unterschiede stehen lassen können, weil wir um unsere Gemeinsamkeiten wissen.

Erinnerungen, das wissen wir, binden sich nicht allein an Geschichten – sie sind verknüpft mit Bildern und Gegenständen. Wir möchten dazu auffordern, uns Fotos und »Kopien« zu senden von der Einschulung, dem ersten eigenen Fahrrad oder der Nähmaschine, vom ersten Arbeitsvertrag oder dem Zeugnis des Sprachkurses, vom Mannschaftsfoto im Sportverein oder dem Schnappschuss vom Betriebsausflug. Es geht um all die Dinge, die davon erzählen, wie aus einer fremden Stadt eine vertraute Umgebung – eine Heimat oder ein Zuhause – werden konnte. Aber: Für viele Migrant_innen bleibt immer ein Verlust, eine traurige Erinnerung an die »alte Heimat«; die findet sich ebenso in Gegenständen, und wir wollen Sie auffordern, uns auch davon Fotos zuzusenden - mit der jeweils dazu gehörigen Geschichte.

Wir wollen, dass die Geschichte der Migration zu einem festen Bestandteil der Celler Stadtgeschichte wird. Es geht um eine gemeinsame Erinnerung für eine Gegenwart, in der alle Menschen in dieser Stadt solidarisch und unabhängig von ihren Wurzeln für eine Zukunft arbeiten, die das Leben in »unserer Stadt« für alle lebenswert werden lässt.

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Daneben sollen für alle Formen von Forschung Schritt für Schritt uns zugänglichen schriftlichen Daten zur lokalen Geschichte der Migration auf dieser Seite veröffentlicht werden.